Die schönste Erfahrung im Leben einer Mutter ist mit Abstand das Stillen. Diese Erfahrung stärkt die Bindung und die Liebe zu Ihrem Baby und bringt gleichzeitig das Mutterdasein auf ein Höhepunkt. In dieser Zeit, die für Ihr Kind und Ihre Gesundheit von großer Bedeutung ist, kann es Fragen entstehen über mögliche Stillprobleme und -lösungen.
Während des Stillprozesses können einige Situationen schief gehen. Obwohl viele der Schwierigkeiten in kurzer Zeit durch einfache Methoden überwunden werden können, benötigen Sie manchmal Hilfe von einem Spezialisten.
Probleme zwischen Mutter und Baby können ein frühes Beginn und Aufrechterhaltung des Stillens verhindern. Wir geben eine Übersicht über möglich Ursachen und Lösungen.
Häufige Stillprobleme und -lösungen
Mundsoor
Soor ist eine Pilzerkrankung, die sich in Form von weißen Läsionen (Blasen) im Mund Ihres Babys zeigt. Es tritt normalerweise in den ersten Wochen nach der Geburt auf und verursacht Schmerzen. Ihr Baby will nicht mehr saugen.
- Mundsoor ist keine Krankheit, die von selbst verschwindet. Sie müssen es behandeln lassen. Die Behandlung mit geeigneten oralen Tropfen dauert ca. 7 – 10 Tage. Danach sollte Ihr Baby wieder ganz normal saugen.
- Da es ansteckend ist, muss auch die Mutter mitbehandelt werden, damit sich das Baby nicht erneut ansteckt. Darüber hinaus sollten Sie alle Schnulle rund Flaschen desinfizieren oder ersetzen.
Verstopfte Nase
Babys mit verstopfter Nase machen oft eine Pause beim Saugen, um atmen zu können. Dadurch wird das Stillen gestört und Ihr Baby ärgert sich, da es nicht vernünftig saugen kann.
- Sie können Nasentropfen für Babys verwenden oder mit einer Spritze, die Sie in jeder Apotheke erhalten, Kochsalzlösung in jedes Nasenloch spritzen, um die Verstopfung zu lösen. Bitte informieren Sie sich vorher bei Ihrem Kinderarzt.
Geschmacksveränderung der Milch
Einige Lebensmittel wie Kohl oder Gewürze können den Geschmack der Muttermilch verändern.
- Sie können versuchen die Muttermilch, die Ihr Baby ablehnt, abzupumpen oder auszustreichen. Versuchen Sie dann nach einer Weile wieder zu stillen.
Saugverwirrung
Babys, die hin und wieder Muttermilch oder Wasser aus der Flasche trinken, können nach einer Weile die Brüste der Mutter ablehnen. Der Grund ist, dass es sich schneller und einfacher aus der Flasche trinken lässt als zu saugen.
- Achten Sie darauf, so oft wie möglich selbst zu stillen und verwenden Sie einen Löffel anstelle der Flasche.
Erkrankungen und Zahnen
Vor allem Ohr- und Grippeinfektionen vermindern den Appetit. Auch während der Zahnungszeit können Baby oft unruhig und hastig saugen, weil sie Schmerzen haben.
- Wenn die Erkrankung oder das Zahnen überstanden ist, löst sich das Problem meist von selbst, da die Baby wieder Appetit bekommen.
Lippen- und Gaumenspalte
Babys, die mit Lippen- und Gaumenspalte auf die Welt kommen, haben Schwierigkeiten richtig an der Brustwarze zu saugen. Aber ihre Saug- und Schluckreflexe funktionieren normal. Das größte Problem beim Stillen ist das Verschlucken von mehr Luft, was Blähungen und Schmerzen verursacht.
- Versuchen Sie Ihr Baby senkrechter zu stillen und legen Sie öfters Pausen ein, um die überschüssige Luft durch Bäuerchen raus zu lassen. Ist die Spalte sehr ausgeprägt, können spezielle Flaschen Abhilfe schaffen.
Verkürztes Zungenbändchen
Verkürztes Zungenbändchen ist eine angeborene Anomalie. Es kann bei Säuglingen zu Fütterungs- und Sprachproblemen führen. Babys mit einem einem kurzen Zungenbändchen können nicht effektiv saugen und an Gewicht verlieren.
- Meist reißt das Bändchen ganz von alleine, da es sehr dünn ist. Sollte das nicht geschehen, sollte man es mit einem Schnitt, was der Arzt durchführt, entfernen. Denn es können Spätfolgen wie Probleme bei der Sprachentwicklung, Essstörungen und Zahnfehlstellungen eintreten.
Brustwarzenrisse
Durch falsches Anlegen können kleine Risse an der Brustwarze entstehen, die Schmerzen bei der Mutter verursachen. Die Mutter kann und möchte Ihr Baby nicht stillen, weil die Schmerzen so arg sind.
- Legen Sie Ihr Baby richtig an, so dass die komplette Brustwarze im Mund ist. Achten Sie darauf, mehr Luft and die Brustwarze zu lassen und tröpfeln Sie Muttermilch darauf und lassen es trocknen. Sollte nichts helfen, können Cremes mit Lanolin helfen den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Füllige Brüste und Verstopfung in den Milchgängen
Aufgrund verstopften Milchgängen kann es zu Milchflussblockaden und Milchansammlungen in der Brust kommen. Dadurch kann eine leichte Entzündung auftreten. Die Brüste werden empfindlich und gerötet. Es kann Schmerzen verursachen. Dieses Unbehagen wird normalerweise durch zu viel Milchsekretion und die Tatsache verursacht, dass das Baby nicht genug stillt.
- Die Korrektur der Stilltechnik, häufiges Stillen, mehrmaliges Ausstreichen der Brust oder das Abpumpen der Milch kann die Blockaden lösen. Auch Wärme hilft, die Blockaden zu lösen. Duschen Sie heiß oder halten Sie Ihre Brüste warm.
- Um Ödeme und Schmerzen zu reduzieren, wenden Sie zweimal täglich Kälte und eine Massage der Brüste an. Darüber hinaus sollten keine engen BHs verwenden.
Zu viel Milch und überaktiver Milchspendereflex
Wenn Ihre Brüste zu viel Milch produzieren, als das Baby konsumieren sollte, kann zu Problemen kommen. Ihr Baby kann nicht zunehmen, obwohl es viel trinkt, da es nicht die fettreiche Milch bekommt. Durchfall und Blähungen sind die Folgen.
Das zweite Problem ist der überaktive Milchspendereflex. Es fließt, so schnell so viel Milch, dass das Baby schon nicht mehr atmen kann.
- Damit Ihr Baby die fettreiche Milch bekommen kann, sollte Sie vor dem Stillen etwas Milch abpumpen oder ausstreichen. Sie sollten die Blockmethode anwenden d.h. Sie stillen immer in einem 3-Stunden-Takt. In den ersten 3 Stunden wird die rechte und in den nächsten die linke Brust gestillt.
Mastitis (Brustgewebeentzündung)
Infektionen können aufgrund von Brustwarzenfrakturen, Blockaden in den Milchgängen und übermäßiger Milchansammlung auftreten. Schwellungen, Schmerzen und Rötungen treten in den Brüsten auf. Wenn die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden, gelangen Mikroben in das Blut der Mutter und zeigen Symptome wie Fieber und Zittern.
- Stillen Sie öfter und pumpen Sie Milch ab. Sollten Sie weiterhin Beschwerden wie Fieber und Zittern haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Denn um die Entzündung in den Griff zu bekommen wird die Einnahme von Antibiotika notwendig sein.
Flach- und Hohlwarzen
Flache oder hohle Warzen führen zur Stillproblemen, da das Baby die Brustwarze nicht nicht vollständig fassen kann und die Milchmenge dadurch vermindert ist.
- Hier können Stillhütchen helfen.
Kaiserschnitt
Erhöhtes Oxytocinspiegel bei normalen Geburten sorgen auch für den Milchfluss. Bei einem Kaiserschnitt erhöht sich der Oxytocinspiegel nicht, was dazu führen kann, dass der Milcheinschuss später eintritt und der Milchfluss langsamer ist.
- Sie benötigen eventuell Hilfe beim Anlegen, da Sie noch Schmerzen vom Kaiserschnitt haben. Vielel Krankenhäuser haben Stillberater. Nehmen Sie die Hilfe an. Versuchen Sie Ihr Baby so oft wie möglich anzulegen, da die Berührung durch das Baby das mütterliche Gehirn stimuliert und den Oxytocinspiegel ansteigt.
Rauchen
Rauchen gehört zu den wichtigsten Faktoren, die den Stillerfolg reduzieren. Nikotin reduziert nachweislich die Milchproduktion.
- Versuchen Sie nach der Entbindung nicht zu Rauchen
Medikamente
Medikamente, die Sie eventuell einnehmen müssen, können den Milchfluss beeinflussen.
Intensiver Sport
Nach intensiven Übungen kommt es zu einer Erhöhung der Menge an Milchsäure, Natrium und Chlorid in der Milch. Da diese Substanzen den Geschmack der Muttermilch verändern, mag Ihr Baby möglicherweise nicht saugen.
- Versuchen Sie weniger Sport zu treiben.