BLW (Baby-led-weaning): Fingerfood fürs Baby statt Brei
Diese Methode der Babyernährung begeistert immer mehr Eltern. Fingerfood statt Brei ist der neue Schrei. Das Baby soll sich somit selbstbestimmt ernähren und die Lebensmittel kennenlernen. Aber ein Vorurteil hält sich hartnäckig: Das Baby kann daran ersticken und es sei gefährlich. Wenn man sich an die Regeln des BLW hält, kann das Baby von den Vorteilen dieser Methode profitieren. Wir erklären euch was BLW ist, wie es funktioniert, welche Regeln beachtet werden müssen und wie Sie es als Beikost einführen können.
Was ist Baby-led-weaning (BLW)?
Baby-led-weaning bedeutet übersetzt „vom Baby geführtes Abstillen“. Das Baby steuert die Beikosteinführung. Dabei wird dem Kind statt Brei feste Nahrung in Form von Fingerfood angeboten. So kann sich das Baby selbstbestimmt ernähren und die Lebensmittel in deren natürlichen Formen und Konsistenzen kennenlernen. Diese Ernährungsmethode wurde basierend auf den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von der britischen Hebamme und Stillberaterin Gill Rapley entwickelt.
Grundregeln für BLW-Start
Als erstes sollten Sie folgende Grundlagen und Informationen kennen:
- Der Würgereflex bei Babys sitzt weiter vorne – dadurch wird ein Verschlucken verhindert
- Trotzdem sollten Sie beginnen, wenn das Kind im Hochstuhl und ohne Hilfe sitzen kann
- BLW ist breifrei – also von Beginn an nur feste Nahrung
Folgendes zu den Grundregeln:
- Das Baby sollte im Hochstuhl ohne Hilfe in aufrechter Position sitzen können, um die Gefahr des Verschluckens zu minimieren
- Am Anfang sollten die Lebensmittel faustgroß sein
- Viele verschiedene Lebensmittel anbieten
- Wenn beim ersten Versuch kein Interesse da ist, dann immer wieder versuchen
- Biete zum Essen etwas Wasser an
- Stille oder füttere dein Baby weiterhin
- Lass dein Baby nicht alleine mit dem Essen
- Biete keine Lebensmittel an, die sehr hart sind z. B. Nüsse
- keine Fertigprodukte oder „Fast-Food“ anbieten
- kein Salz und Zucker verwenden
So gelingt der Start…
Ihr Baby sollte von Anfang mit am Familientisch sitzen. Dabei können Sie ihm schon etwas anbieten, sobald es Interesse am Essen zeigt. Am besten sitzt das Baby in aufrechter Position ohne Hilfe im Hochstuhl, um die Gefahr des Verschluckens zu minimieren.
Wenn Sie beginnen ihrem Baby Fingerfood anzubieten, vergewissern sie sich, dass es nicht zu heiß ist und das die Lebensmittel weichgekocht sind. Vermeiden Sie am Anfang Lebensmittel die zu hart oder fest sind wie Nüsse. Am besten bieten Sie ihm so verschiedene Lebensmittel wie möglich an.
Die ersten Lebensmittel
Am Anfang des Baby-led-weaning sollten Sie keine rohen Lebensmittel anbieten. Beginnen am besten mit gekochtem Gemüse z. B. Brokkoli, Zucchini, Karotten und Kartoffeln. Versuchen Sie in der ersten Zeit auf süße Lebensmittel zu verzichten und integrieren Sie Obst nach und nach zu den Mahlzeiten. Achten Sie besonders auf Äpfel, dass diese gekocht sind. Nudeln und Reis sind genauso beliebt, wie Hähnchensticks oder Frikadellen.
Je mehr Sie Ihrem Kind anbieten, um so geübter wird ihr Kind im Umgang mit den Lebensmitteln. Eigentlich ist Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt, welche Lebensmittel wie angeboten wird.
Zu den Mahlzeiten können Sie bereits Wasser anbieten.
Vermeiden Sie Säfte, Zucker, Salz und extreme Gewürze.