Das Töpfchentraining ist wohl eines der spannenste und zugleich schwierigste Phase in der Entwicklung der Kleinkinder. Trocken werden ist ein großer Meilenstein. Manchmal klappt es sofort und manchmal ist es sehr emotional und dramatisch. Es gibt Kinder, die möchten nur auf den Toilettensitz, dann welche die nur das Töpfchen bevorzugen und dann gibt es jene, die Angst davor haben. Alles ist normal und jedes Kind hat sein eigenes Tempo und empfindet und schätzt die Situation anders. Bis dein Kind eigenständig auf das Töpfchen kann, ist ein langer Weg. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit dem Töpfchentraining zu beginnen?
Schauen wir uns also an ab welchem Alter dein Kind die Fähigkeit erlangt aufs Töpfchen zugehen und wann es bereit dazu ist. Wichtig ist es die richtigen Signale zu erkennen, um mit dem Töpfchentraining anzufangen.
In welchem Alter mit dem Töpfchentraining beginnen?
In welchem Alter sollte man mit dem Töpfchentraining beginnen – das ist wohl die Frage aller Fragen. Auf diese Frage gibt es unzählige Antworten. Aber vorab kann man sagen, dass der Zeitpunkt des Töpfchentrainings von der Entwicklung und der Bereitschaft des Kindes ab. Wenn es danach geht ist eine Zeitspanne von 1,5 bis 3 Jahren das geeignete Alter für das Toilettentraining. Denn ab mindestens einem Alter von 1,5 Jahren beginnt die Fähigkeit, die Situation einzuschätzen und die Blase zu kontrollieren. Allerdings entleert sich die Blase von Kindern vor dem 20. Lebensmonat sehr oft, so dass es schwer zu kontrollieren ist. Ein zu frühes Eingreifen oder Trainingsbeginn kann dazu führen, dass das Töpfchentraining etwas länger dauert als gehofft. Daher raten einige Experten davon ab, das Kind im Alter von 0 bis 2 Jahren auf die Toilette zu schicken. Es wird empfohlen, ab dem Alter von 2 Jahren damit zu beginnen.
Im Durchschnitt beginnen Mädchen spätestens bis zum 29. Lebensmonat und Jungen bis zum 31. Lebensmonat mit dem Töpfchentraining. Etwa 98 % der Kinder absolvieren das Toilettentraining bis zum Alter von 3 Jahren. Wenn sich das Toilettentraining verzögert, können Probleme wie Verstopfung oder Urinhalten bei dem Kind auftreten. Trotz normaler Entwicklung gilt das Toilettentraining, das im Alter von 4 Jahren und später stattfindet, als verzögert.
Wann ist der beste Zeitpunkt für das Töpfchentraining?
Das Wichtigste beim Beginn des Toilettentrainings ist die Bereitschaft des Kindes, die Windeln abzulegen und aufs Töpfchen zu gehen. Wenn du folgende 10 Fragen überwiegend mit „JA“ beantworten kannst, kannst du mit dem Training beginnen.
- Bleibt die Windel mindestens 2 Stunden durchgehend am Tag trocken? Ist die Windel auch morgens trocken?
- Kannst du den Zeitpunkt des Stuhlgang vorhersehen? Erfolgt es regelmäßig, zur selben Zeit? z.B. jeden Morgen nach dem Aufwachen oder nach einer Mahlzeit. Nicht jedes Kind hat einen regelmäßigen Stuhlgang. Falls doch, ist es von Vorteil.
- Merkt dein Kind, dass es Stuhldrang hat oder Urin ablassen muss? z. B. in dem es sich hinhockt, in eine Ecke geht, dabei Laute von sich gibt, sein Gesichtsausdruck verändert. Es kann auch schon zeigen, dass es Pipi macht oder dass es unangenehm ist?
- Dein Kind kann einfache Anweisungen verstehen und ausführen? Seine Bedürfnisse mitteilen?
- Kennt er Begriffe wie trocken und nass, schmutzig und sauber oder oben und unten?
- Kennt er Begriffe, die sich auf die Toilette beziehen? z. B. kaka, pipi, popo oder Toilette gehen
- Möchte es die Windeln ablegen? Möchte es Unterwäsche anziehen?
- Kann dein Kind die Hose runter- oder hochziehen oder den Rock heben?
- Ist dein Kind neugierig auf Freunde oder Familienmitglieder, warum sie auf die Toilette gehen? Folgt dein Kind dir auf die Toilette und fragt, was du da machst oder versucht dich zu imitieren?
- Verlangt dein Kind sofort auf ein Wechseln der Windeln, wenn es sein Geschäft erledigt hat?
Kein geeigneter Zeitpunkt für das Töpfchentraining
Es gibt bestimmte Situationen, in dem ein Kind sich anders verhält und die Aufmerksamkeit woanders liegt. In diesen Situationen ist es ratsam noch etwas mit dem Töpfchentraining zu warten:
- wenn es ein Geschwisterchen bekommen hat
- wenn sich etwas im Haushalt verändert
- wenn sich Familienverhältnisse verändern wie eine Scheidung
- wenn es ein Familienmitglied verliert
Was erwartet mich?
Bleibe gelassen!
Du musst viel Geduld und Zeit mitbringen, denn auch wenn die Fähigkeit aufs Töpfchen gehen zu können da ist, benötigt dein Kind auch eine gewisse Zeit, sich mit der Situation abzufinden und die Fähigkeit zu üben und auszuführen.
Nur weil das Töpfchentraining am ersten und zweiten Tag geklappt hat, muss es am dritten Tag nicht reibungslos funktionieren. Unfälle mit dem kleinen und dem großen Geschäft werden passieren. Es ist auch nicht verkehrt oder falsch und kann sogar ein Vorteil sein, um ein Verständnis dafür zu bekommen.
Das Motto: „Probieren geht über studieren“ trifft die Phase am besten. Du und dein Kind müsst zusammen herausfinden, wie es am besten funktioniert. Einige Kinder möchten sich direkt auf die Toilette setzen, die Anderen bevorzugen das Töpfchen. Manchen möchten sogar ihr großes Geschäft noch in der Windel erledigen, obwohl sie schon aufs Töpfchen können. Du merkst, alles ist möglich und auch alles ist normal.
Die Meinungen spalten sich, was das Trocken werden in der Nacht betrifft. Einige Experten sagen, die Windeln auch nachts wegzulassen und die Anderen erlauben es als Überbrückung. Hier solltest du auf dein Bauchgefühl hören und dich nach deinem Kind richten. Es spielen auch andere Faktoren eine Rolle z. B. ob ihr ein Familienbett habt und nachts die komplette Familie unter der Situation leidet.