Der Damm ist die Region zwischen Anus und der Scheide. Zum Ende der Schwangerschaft misst der Kopfumfang des Babys ca. 34-36 cm. Da stellen sich viele Frauen die Frage, wie es durch den Geburtskanal passt und ob es schmerzhaft ist. Die Schädelknochen des Babys sind noch sehr flexibel, dennoch kann es sein, dass die Scheidenöffnung so eng ist, dass der Damm reißt. Um ein Riss zu vermeiden, wurde früher ein Dammschnitt angewendet.
Dammschnitt: Was passiert da genau?
Es ist ein Eingriff, mit dessen Hilfe der Scheideneingang während einer Presswehe erweitert wird. Mit Hilfe einer Schere wird der Damm eingeschnitten. Diese Methode wird auch Episiotomie genannt. Die Frau spürt während den Wehen keinen Schmerz dabei. Nach der Geburt wird die Stelle lokal betäubt und wieder vernäht. Der Dammschnitt kommt dann zum Einsatz, wenn ein Einreißen verhindert werden soll und die Geburtshelfer keinen Dammschutz bieten können. Normalerweise versuchen die Kreißsaalhebammen durch leichten Druck auf den Damm die Geburt zu kontrollieren. Auch um eine schnelle Geburt herbeizuführen, z. B. bei schlechten Herztönen des Kindes oder anderen Komplikationen des Babys oder der werdenden Mutter, kann ein Dammschnitt notwendig sein.
Dammschnitt: Früher und heute
Früher wurden prozentual gesehen mehr Dammschnitte durchgeführt als heute. Ärzte nahmen an, dass ein Dammschnitt unregelmäßige Dammrisse vermeidet und den Beckenboden entlastet. Heutzutage ist ein Umdenken da, da die Vorteile eines Dammschnittes nicht mehr belegbar sind.